,,Wesentlich ist, dass das Kind möglichst viele Dinge entdeckt. Wenn wir ihm bei der Lösung aller Aufgaben behilflich sind, berauben wir es gerade dessen, was für seine geistige Entwicklung das Wichtigste ist. Ein Kind, das durch selbstständige Experimente etwas erreicht, erwirbt ein ganz andersartiges Wissen als eines, dem die Lösung fertig geboten wird"
- Emmi Pikler -
Unsere kleinen Löwen im Alter von 1-3 Jahren (im Schnitt 10 Kinder) werden von zwei Erzieherinnen und einem Erzieher betreut.
In unseren Alltag integriert sind tägliche situations- und themenorientierte Angebote, in denen wir mit den Kindern Entscheidungen zum eigenen Wohl treffen. Durch unsere Fachkräfte sowie unsere fortgebildete Musikpädagogin ergeben sich tägliche, altersentsprechende Angebote sowie eine musikalische Begleitung. Ebenfalls begleitet uns der religionspädagogische Jahreskreis. Unser Tagesablauf ist klar strukturiert und von täglich wiederkehrenden Ritualen begleitet. Dies bietet den Kindern eine liebevolle und sichere Umgebung. Aus einer guten Bindung wurzeln alle späteren Fähig- und Fertigkeiten.
Orientiert an der Piklerpädagogik (wertschätzende Entfaltung für Kinder unter drei) legen wir großen Wert auf Bewegung in allen Bereichen, musikalische Begleitung, frühe dialogische Sprache sowie Naturerfahrungen und liebevolle Pflege. Das Ich-Entdecken der Kinder hat bei uns eine große Bedeutung. In enger Zusammenarbeit mit den Eltern begegnen wir jedem Kind individuell und versuchen,auf häusliche Rituale (Schlafgewohnheiten,...), die den Kindern Sicherheit geben, einzugehen. Partizipation ist auch schon bei uns Kleinen ein großes Thema. Durch gemeinsame Dialoge sowie sprachlich begleitete Entscheidungen werden unsere Kinder dazu angehalten, eigenständig und in sozialen Beziehungen gestärkt zu werden. Dieses Gespür für die eigene Sicherheit ist die Basis für ein gesundes Kind.
Unseren Tag starten wir mit einem morgendlichen Begrüßungsritual. Bei den Löwen frühstücken wir jeden Tag gemeinsam. Danach folgen situations- und themenbezogene Angebote. Da Bewegung ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit ist, versuchen wir, täglich unser Außengelände zu nutzen. Unsere Turnhalle und die anderen Räume werden von uns zunehmend erobert und dienen uns z.B. bei schlechtem Wetter als zusätzliche Bewegungsorte. Auch die nähere Umgebung, wie z.B. der kleine Wochenmarkt im Nordviertel, wird mit unserem Bollerwagen erkundet.
Bei der Eingewöhnung unserer neuen Löwenkinder orientieren wir uns an dem Berliner Eingewöhnungmodell. Sie erstreckt sich über eine Zeit von ca. 6 Wochen, in denen wir gemeinsam in enger Zusammenarbeit mit Eltern/ Bezugspersonen eine positive Beziehung aufbauen.
Diese Zeit muss von den Eltern/ Bezugpersonen terminlich eingeplant werden!
,,Das Kind ist stark und aktiv von Geburt an. Es kommuniziert mit der Umwelt. Seine Entwicklung ist weder vorherbestimmbar noch vorhersagbar"
- Loris Malaguzzi-
,,Es war einmal ein neuer Raum, angemauert an alte Dinge, die von großer Bedeutung waren, für Klein und Groß. In diesem Raum sollten neue Dinge wachsen..."
Dieser Ort ist nun ein Ort voller Anregung und Materialien, die uns Freude und Ausdauer bescheren. Ob Materialien, die in großen Mengen vorhanden sind wie z.B. Flaschendeckel, Schwämme, Zeitungen oder Naturmaterialien, die uns in vielen Bereichen Möglichkeiten bieten zu spielen, zu experimentieren und zu forschen.
Neue Welten öffnen sich und bestehende werden erobert.
Zu den bestehenden Orten gehört einer, der viele Farben, Papiere, Scheren, Pinsel, Klebe und auch Alltagsmaterialien wie Spiegel, Tee, Dosen, Draht mit sich bringt. Ein Ort ,an dem wir gemeinsam Plätze finden, ein Ort, an dem Licht und Schatten eins werden, Materialmischungen entstehen dürfen, Farben die Haut berühren und Matsche zum Alltag gehört.
Nicht weit weg von hier befindet sich die Spielwiese. Diese bietet Platz für die verschiedensten Bauten,für die verrücktesten Tiere und Fahrzeuge, wo Dinosaurier erwachen und die Esel im Zoo besuchen gehen.Sie leben in Wäldern aus Knöpfen und Strohhalmgras.
Gegenüber ist genügend Platz zum klettern, toben, rollen, drehen. Eine Ecke zum Höhe- und Enge- Spüren, in runden und eckigen Tunneln, die auch ein neues Zuhause im Rollenspiel bieten könnten, Rückzugsraum schaffen, Lust zu toben, fühlen, spüren, bewegen.
In der Nähe dieser Ecke ist eine große Tür. Das Bullauge in der Tür lässt einen Blick in den nächsten Raum werfen. Der Blick fällt auf eine kuschelige Insel, über die gelaufen wird oder zum Liegen einlädt.Die großen weichen Matten, die sich neben der kuscheligen Insel befinden,laden zusätzlich zum Hüpfen ein. Bücher und Bilder laden zum Geschichtenerzählen und erfinden ein. Sich gemütlich einkuscheln und den Alltag, so wie Erlebtes Revue passieren lassen....
Hinter den hohen blauen Stoffen, die von oben herab kommen, befindet sich unser Himmelzelt. Wohlig warme Töne erklingen, Federn tanzen in der Luft, die zum Ausruhen und Schlafen bitten. Hier wird das Traumland besucht und die Kinder haben die Möglichkeit, in völlige Entspannung zu kehren.
In unserem Gärtchen wachsen die verschiedensten Pflanzen. Der Kirschbaum schenkt uns seine Früchte, und es ist eine große Freude, ihn dabei zu beobachten. Wasser, Sand und Erde laden zum Spielen ein. Boote fahren über das Wasser und rutschen durch die verwinkelten Kanäle. Lastwagen holen Sandladungen ab und der Bauleiter beobachtet dies vom Kirschbaum aus.
Den Tag über werden wir begleitet von Eindrücken, Kindern, Erwachsenen, den fantastischen Wesen und uns selbst, die in unseren vielzähligen Spiegeln sichtbar werden. Sich selber im Spiegel zu betrachten, bereitet große Freude.,, Wie bewege ich meine Hand...", ,,Jetzt gucke ich aber wütend...", oder sich einfach nur beim Lachen zu beobachten und auszuprobieren bietet genügend Möglichkeiten, um sich selbst und die Erlebnisse im Raum zu spüren.
Unsere Spielwiese lädt täglich ein zu einer Versammlung, an der wir teilnehmen können. Hier haben wie die Möglichkeit , uns auzutauschen, Probleme zu benennen, uns gemeinsam auf den Weg zu machen, annehmbare Wege zu finden. Jeder hat das Recht, gehört zu werden.
Zudem lädt die Spielwiese zum Spielen, Tanzen, Singen ein und an Geburtstagen verwandelt sie sich in einen Festsaal.
Dieser Raum ist die Affengruppe im Kindergarten Fantasien. Ein Raum, in dem sich Klein und Groß wohlfühlen, an dem gemeinsam Welten erschaffen werden. Ein Ort, an dem jedes Wort zählt und ernstgenommen wird. Wo Dinge passieren, die uns träumen lassen und uns abtauchen lassen, in eine andere Welt...in unsere Welt...
,, ... Kinder brauchen Ehrlichkeit und Authentizität , Aufmerksamkeit und Zuwendung und immer wieder das Loslassen von Erwartungen und vorgefassten Bildern. In der Beziehung zu Kindern erfahren wir schnell, wie schwierig es ist, Anderssein wirklich zu respektieren ,..."
- ein jüdischer Rabbi-
Die Fuchsgruppe betreut Kinder von 4 bis 6 Jahren , bis zum Schuleintritt. Hierzu gibt es Erzieherinnen sowie eine Praktikant im FOS.
Die Räumlichkeiten der Fuchsgruppe teilen sich auf in eine Hauptgruppe mit Konstruktionsbereich, Rollenspielhäuschen, Frühstücksbereich, Kreativtisch sowie Lesecouch und Nebenraum.
Letzterer wird flexibel genutzt. Dort befinden sich eine Werkbank und ein Experimentierschrank mit verschiedenen Möglichkeiten zum Erforschen der tierischen, pflanzlichen oder physikalischen Umwelt ( Mikroskope,...).
Nach Absprache spielen die Kinder auch in der Eingangshalle, die sie zu ihren Zwecken spontan/ individuell gestalten können.
Ähnliches gilt für die Benutzung der Turnhalle mit diversen Materialien, die Fantasie und Bewegungslust fördern.
Die Materialien unseres Konstruktionsbereichs sind dem Alter der Kinder entsprechend, so dass dem Bau auch filigranerer und komplexerer Werke nichts im Wege steht. Zumeist ist das Material aus Holz oder gar direkt der Natur entnommen, da wir Kunststoffe vermeiden wollen, wo es geht.
Der Rollenspielbereich, den wir bewusst nicht ,,Puppenecke" nennen, ist darauf angelegt, sowohl Jungen als auch Mädchen einzuladen, ihre Fantasie auszuleben oder Erlebtes zu verarbeiten.
Im Kreativbereich gibt es für die Kinder erreichbar unterschiedliche Dinge, so auch Gegenstände aus dem alltäglichen Leben wie Knöpfe, o.ä. . Aber natürlich auch Malwerkzeug diverser Art und anderes, das zur Schaffung von Kunstwerken oder zum Arbeiten vonnöten ist. Generell bevorzugen wir kostenfreies Material und greifen auf das zurück, was sich uns bietet ( Pappröhren, Korken,...).
Unsere Leseecke ist gut ausgestattet, wobei wir Wert darauf legen, uns regelmäßig in der Stadtbücherei mit neuem Lesestoff einzudecken. Gerne auch mit gereimten Werken, da hier Sprachförderung nebenher und spielerisch geschieht.
Die pädagogischen Angebote resultieren zumeist aus den Erlebnissen , Gesprächen und Ideen im Kiga-Alltag. Hierbei kommt es auch zum Philosophieren und zu lebhaften Diskussionen mit starkem Engagement seitens unserer Kinder.
Ein festes Angebot ist unsere Wald- AG für die zukünftigen Schulkinder, die in ganz besonderen Maße sowohl das soziale Miteinander als auch die Liebe zur Natur fördert.